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Diesen Monat erscheint das Buch!


Was wir von der Welt wissen sollten

Vor etwa einem Jahr hat mich der Wiley-Verlag kontaktiert, dass er mein Buch gerne verlegen möchte. Nun ist es soweit. Nach dem heutigen Stand der Dinge, wird das Buch, wie geplant, am 24. April erscheinen.  


Eine fixe Idee

Vor über 12 Jahren hatte ich die fixe Idee, meine persönlichen „Bildungslücken“ schließen zu wollen. Ich habe Wirtschaftswissenschaften studiert und fühlte mich daher im Bereich der Sozialwissenschaften und Sprache einigermaßen aufgestellt, nicht aber in den Naturwissenschaften und auch nicht wirklich in Bereichen wie der Philosophie, die mir merkwürdig willkürlich erschien.


Ein aufgeklapptes Buch aus dem in der Mitte ein Baum wächst; um den Baum herum zahlreiche graphische Symbole für die verschiedenen Wissenschaften

Also fing ich einfach mal an. Weil ich es in der Schule anfangs noch gut fand, habe ich mir das Thema Chemie herausgepickt. Der große Physiker und Didaktiker Richard Feynman hat sinngemäß einmal gesagt, dass man dann etwas verstanden hat, wenn man es mit seinen eigenen Worten wiedergeben kann. Also habe ich angefangen, nicht nur zu lesen oder mir auf Youtube Videos zur Chemie anzusehen, sondern mir auch Notizen dazu zu machen.

Irgendwann habe ich gemerkt, dass ich mit meinen Verständnis von Chemie nicht weiterkam. Mir fehlten Grundlagen aus der Physik – über den Aufbau der Materie und das Wesen des Elektromagnetismus, das den chemischen Verbindungen zugrunde liegt. Also habe ich das Thema Chemie auf Eis gelegt und mich der Physik zugewandt, die einem unter anderem auch relativ rasch lehrt, dass man an dem Thema Mathematik nicht vorbeikommt, wenn man die Naturgesetze beschreiben will.


Zusammenhänge

Mit der Zeit wurde mir klar, dass alle Disziplinen, von denen wir die meisten ja auch als Schulfächer kennen, über eine bestimmte Logik miteinander verbunden sind. Mathematik ist eine universelle Werkzeugkiste, eine abstrakte Sprache, mit deren Hilfe sich Vorgänge in der Natur aber auch bestimmte gesellschaftliche und ökonomische Phänomene beschreiben lassen. Und sie kann, wenn man beispielsweise die Unendlichkeit betrachtet, auch zu metaphysischen Fragestellungen führen. Als Schüler war mir das nicht bewusst. Physik ist die Beschreibung der Natur, und Chemie genaugenommen nur eine bestimmte spezielle Physik. Leben, das Thema der Biologie, kann man auch rein als eine Kette von biochemischen Reaktionen beschreiben. Doch wie so oft, ist das Ganze mehr als die Summe seiner Teile. Will man die biologische Artenvielfalt erklären, kommt man mit physikalischem Determinismus nicht weiter. Die Evolution gehorcht anderen Gesetzen.


Das mathematische Zeichen für Unendlichkeit (eine liegende Acht)
Die Mathematik kann sich über die realen Begrenzungen hinwegsetzen

Das entwickelte Bewusstsein, das – zumindest auf der Erde – nur uns Menschen auszeichnet, ist ebenfalls ein Ergebnis der biologischen Evolution, in gewisser Weise ist es nur eine unter unzähligen Strategien, die das Leben verfolgt, um sich selbst zu erhalten. Bewusstsein aber beinhaltet eine neue Möglichkeit: Wir können uns „bewusst“ für oder gegen etwas entscheiden. Damit entsteht die Frage, wie man sich in bestimmten Situationen verhalten soll. Sprache, auch sie ist in ihrer Differenziertheit ein menschliches Alleinstellungsmerkmal, ermöglicht es uns, unsere Gedanken mit anderen zu teilen. Die Philosophie bedient sich der Sprache, um strukturierte, rationale Gedanken mit anderen zu teilen. Diese philosophischen Gedanken, gleich, ob wir sie persönlich für richtig halten oder nicht, haben tatsächlich die Geschichte der Menschheit ganz entscheidend geprägt: Sie sind der Versuch, die oftmals verwirrende Welt um uns herum erklären zu wollen. Letztlich sind die Wissenschaften aus der Philosophie hervorgegangen. Zuerst ab dem 17. Jahrhundert die Naturwissenschaften, im 19. Jahrhundert dann die sozialwissenschaftlichen Disziplinen, insbesondere die Gesellschaftswissenschaften und die Ökonomie. Oftmals hat sich das Denken auch interdisziplinär beeinflusst. So hat etwa das Bevölkerungs-Wachstumsgesetz des Ökonomen Thomas Robert Malthus den Biologen Charles Darwin zu seiner Selektionstheorie inspiriert.


Schwarzweiss Bild eines sitzenden Mannes um die 40 im Anzug neben ihm eine Reihe von Bongp-Trommeln
Richard Feynman, Physiknobelpreisträger von 1965. Hobbies: Bongo spielen und Safes knacken

Wissenschaftsgeschichte

Ein anderes Phänomen, das mir beim Schreiben klar wurde: Die Theorien, die unser heutiges Verständnis der Welt prägen, sind nicht vom Himmel gefallen, sondern das Ergebnis von Entwicklungsprozessen, deren Ursprünge teils tausende von Jahren zurückliegen. Ich fand es faszinierend, diese Entwicklungen Schritt für Schritt nachzuvollziehen. Unser heutiges Verständnis der modernen Physik, das durch Einstein und die Quantenphysiker begründet wurde, hätte ohne die Vorarbeit von Empedokles, Ptolemäus, Kopernikus, Kepler, Galilei, Newton, Faraday, Maxwell und vielen anderen nicht entstehen können.


Könnte das jemanden interessieren?    

Irgendwann kam dann der Wunsch, das, was ich gelernt habe auch so aufzuschreiben, dass es für andere gut und hoffentlich auch interessant zu lesen ist. Auch das ist etwas, wie ich bald erfahren habe, das man lernen und lange, lange üben muss.


Danke

Soweit etwas über die Entstehungsgeschichte dieses Buches. Sie wäre allerdings nicht vollständig, wenn ich nicht die vielen Freunde erwähnen würde, die einzelne Kapitel oder auch das gesamte Buch mit ihrer hohen Fachkompetenz durchgesehen und verbessert haben. Danke Gerhard, Dagmar, Stephan, Ralf, Udo, Stefanie, Jochen, Selim, Volker, Hans-Michael, Manuel, Lutz, Achim und Silke!

 

 

Wer mehr wissen will:

Feynman, Richard P. (2003): „Es ist so einfach“, Piper.

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